Pokerspieler träumen davon komplett kostenlos in Pokerräumen oder Online Casinos zu pokern, doch das ist in der Realität fast nie möglich. So gut wie alle Pokeranbieter erheben eine Gebühr, den sogenannten Poker Rake, dafür, dass Sie auf der Plattform spielen dürfen. Dadurch stellen die Betreiber sicher, dass die Kosten für die hoch entwickelte Software, sowie Mitarbeiter oder sogar Live Dealer und Mietkosten gedeckt werden und sie keine Verluste erleiden.
Denn anders als beispielsweise beim Blackjack spielen Sie nicht gegen das Haus, sondern gegen Ihre Mitspieler, sodass die Pokerspiele keinen Hausvorteil besitzen, sondern stattdessen der Rake eingeführt wurde.
Wie Casinos den Poker Rake berechnen
Bei der Berechnung der Rake-Limits für Poker gibt es viel zu bedenken. Es hängt alles davon ab, wie hoch die Einsätze sind, wie viele Spieler am Spiel teilnehmen und welches Bargeldlimit das Casino festgelegt hat. In der Regel belaufen sich die Rakes jedoch auf ca. 5 % bei Cash Games und 5-10 % bei Turnieren.
Glücklicherweise müssen Sie die Rake Berechnungen nicht selbst durchführen, denn jede Pokerseite gibt an, wie hoch die Rakes ausfallen oder bieten Poker Rake Rechner an, mit deren Hilfe Sie schnell herausfinden können, ob sich das Pokern für Sie auf dieser Seite lohnt. Alles rund ums Pokern können Sie gerne nochmal in unserem Ratgeber Poker für Einsteiger nachlesen.
Verschiedene Arten von Poker Rakes
Wie bereits angesprochen gibt es verschiedene Arten von Poker Rakes, auf die wir jetzt genauer eingehen wollen.
Pot Rake
Der Pot Rake ist die gängigste Art des Poker Rakes. Hierbei wird ein kleiner Prozentsatz des Pots vom Casino bzw. der Pokerseite einbehalten, der in der Regel zwischen 5 % und 10 % beträgt. Die meisten Anbieter erheben jedoch keinen Rake, wenn die Hand bereits in der ersten Setzrunde endet, also zum Beispiel vor dem Flop bei Hold'em.
Dead Drop
Bei einem Dead-Drop-System stellt das Casino hingegen sicher, dass alle Spieler den gleichen Anteil bezahlen. Daher zahlt der Spieler auf dem Button eine bestimmte Gebühr, bevor die Karten ausgeteilt werden. Da im Laufe der Partie jeder Spieler einmal die Button-Position einnimmt, hat am Ende jeder Spieler exakt gleich viel gezahlt.
Zeitgesteuerte Sammlung
Im Live-Pokerbereich sind zeitbasierte Rake-Schemata beliebter. Hier zahlt jeder Spieler nach einer bestimmten Zeit, in der Regel alle 30 Minuten bis zu einer Stunde, einen vorher festgelegten Betrag als Gebühr.
Turniergebühren
Während die zuvor genannten Arten von Rakes bei Cash Games geläufig sind, werden die Rakes bei Turnieren anders berechnet. Turnierspieler müssen im Vorfeld eine Turniergebühr entrichten. Diese beträgt durchschnittlich 10 % des Buy-Ins. In manchen Fällen kommt es sogar vor, dass zusätzlich zur Turniergebühr ein Rake auf den Preispool erhoben wird, um sicherzustellen, dass die Kosten für den Ausrichtungsort, die Schiedsrichter, die Ausrüstung und den Dealer gedeckt sind.
Kein Poker-Rake
Die beliebtesten Pokerseiten sind natürlich diejenigen ohne Poker Rake. Diese werden zwar selten angeboten, aber wenn Sie die Augen offen halten, ist es durchaus möglich, No Rake Spiele zu finden. Dazu zählen No-Rake-Turniere, Zero-Buy-In-Turniere, Freerolls und auch in Pokerräumen werden immer wieder Rake-freie Spiele angeboten. Allerdings erheben Rake-freie Seiten oft Monatsbeiträge oder Einzahlungsgebühren, um sich über Wasser zu halten.
Was ist Rake Cap?
Der Rake Cap bezeichnet den maximalen Rake, der vom Pot abgezogen wird. Die Höhe des Caps hängt von der Anzahl der Spieler, sowie der Höhe der Einsätze ab. Diese Obergrenze beläuft sich meist auf 4,5 % des Pots. Spielen Sie also gegen einen oder zwei Gegner, müssten Sie im Falle eines Gewinns bei einem 100 € Pot 4,50 € abtreten. Bei fünf Spielern beträgt das Rake Cap in der Regel nicht mehr als 3 €. Das bedeutet, dass für kleinere Pots bzw. kleinere Einsätze verhältnismäßig höhere Gebühren einbehalten werden.
Rechtlicher Status von Poker Rake in Deutschland
Seit Juli 2021 gilt in Deutschland ein neuer Glücksspielstaatsänderungsvertrag. Dieser besagt, dass es deutschen Spielern generell erlaubt ist an Online-Pokerspielen teilzunehmen und reguliert gleichzeitig das Angebot von Online Casinos und Pokerseiten im Netz. Nur wer im Besitz einer deutschen Lizenz ist, darf in Deutschland Pokerspiele anbieten.
Nicht nur für die Anbieter gelten strenge Regeln, auch Pokerspieler müssen sich an diverse Regeln halten:
- Spieler dürfen sich keinen Platz am Tisch aussuchen, sondern werden zufällig am Tisch mit dem gewählten Limit platziert.
- Spieler dürfen maximal an 4 Tischen parallel spielen.
- Poker Anbieter müssen auf alle von Spielern getätigten Buy-Ins in Cash Games und Turnieren 5,3 % Steuern bezahlen, die der Anbieter gerne auch mal auf den Spieler abwälzt.
Für Hobbyspieler haben wir abschließend eine gute Nachricht: Da Poker weiterhin als Glücksspiel angesehen wird, müssen Einnahmen aus Pokerspielen nicht versteuert werden, sofern Sie Poker nicht gewerblich als Profi betreiben. Sollte das Ihre Neugier wecken, machen Sie sich vor dem Spielen unbedingt mit der Poker Terminologie vertraut.
Seiten mit dem niedrigsten Online-Poker-Rake
Für Spieler stellt sich nun natürlich die Frage, auf welchen Pokerseiten der niedrigste Rake erhoben wird, um so wenige Gebühren wie möglich zu zahlen. Wir haben einige klare Favoriten, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten:
- Pokerstars - Hier finden Sie faire Rakes, die sich je nach Einsatz zwischen 4,5 und 2 % für Fixed Limit Spiele und 4,375 und 6,25 % für No Limit und Pot Limit Spiele bewegen. Je nach Spieleranzahl und Einsatz liegt das Rake Cap bei maximal 3 € bzw. 3,45 €.
- Partypoker - Auch Partypoker schneidet bei uns gut ab, da die Rake Caps zwischen 0,50 $ und 5 $ für Fixed Limit Spiele liegen, während No Limit Games sich um 3 $ einpendeln.
- Unibet - Unibet bietet eine der übersichtlichsten Rake Tabellen an, sodass man schnell einen Überblick erhält, welche Gebühren anfallen. Mit maximal 3 € sind Sie bei allen Spielen dabei.
Poker Rake: Was Sie wissen müssen und wie Sie es zu Ihrem Vorteil nutzen können
Um den Poker Rake kommen Sie also nicht drumrum und wenn Sie bisher dachten, dass das Spielen mit geringen Einsätzen die beste Strategie ist, müssen wir Sie enttäuschen, denn gerade bei niedrigen Einsätzen werden prozentual die höchsten Rakes erhoben.
Daher empfehlen wir Ihnen, sich ausgiebig mit den Poker Regeln und Strategien zu beschäftigen, das Pokern mit Spielgeld zu üben und erst dann um echtes Geld zu spielen, wenn Sie sich sicher fühlen, um Ihre Verluste so gering wie möglich zu halten. Außerdem ist es schlau, auf Pokerseiten zu spielen, die keinen Rake erheben, wenn Ihre Hand vor dem Flop endet. Auf diese Weise müssen Sie für wirklich schlechte Hände keine Gebühren zahlen.